Über diesen Blog

Der Beruf als Tier- und Naturfilmer ist interessant und abenteuerlich. Und er bietet jede Menge kleiner Anekdoten und Geschichten. Die wollen wir hier erzählen. Und natürlich von unseren Projekten berichten. Viel Spaß dabei... Mehr unter www.robinjaehne.de

Freitag, 21. Juni 2013

Schwarzes Team-Mitglied

Eigentlich wollte ich ja von den Gewittern der letzten Tage berichten. Und von der Blindtrombe, einem Minitornado, der es nicht ganz aus der Wolke bis zum Boden geschafft hat. Von herrlichen Blitzen in Zeitlupe.
Aber da ist noch das neue Team-Mitglied,  das hoffentlich für einige Zeit dabei sein wird - nicht nur am Schnittplatz. Der schwarze Geselle hüpfte mir auf die Schulter und setzte sich in Positur. Klar, dass dann mit der Kamera im Computer die Szenerie fest gehalten wurde.
Es handelt sich um eine junge Dohle. Gute Freunde hatten sie gefunden - hilflos aus dem Nest gefallen und hatten gleich richtig reagiert. Dank eingeweichtem Katzenfutter wurde der erste Hunger gut gestillt, und der schwarze Geselle erfreut sich bester Gesundheit. Ist nur zu hoffen, dass ich ihn durch bringen kann - und dann wird das Tier wieder ausgewildert.
Und hoffentlich ist es dann auch noch kooperativ bei einigen Filmaufnahmen....



Sonntag, 16. Juni 2013

Sitzen, bis die Schnecke kommt...

Nach und nach bringen wir Ordnung in unser Material, das wir auf Mallorca für das ZDF gedreht haben. Wir hatten ja schon über das Aufstellen des Tarnzeltes berichtet. Eigentlich wollten wir Geier filmen, die sich auf dem Luderplatz den Kropf voll schlagen. 
Geier sind sehr misstrauisch. Selbst wenn man im Tarnzelt sitzt, sollte man sich nicht so viel bewegen, und ach die Kamera sollte nicht geschwenkt werden - jedenfalls so lange nicht, bis die Geier ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit dem Fressen widmen. 
Robin hat also mehrere Tage für jeweils 10 Stunden im Tarnzelt gesessen - die Geier kamen aber nicht. Dafür kamen Schnecken - die krochen sogar das Hosenbein hinauf.






So ist das eben beim Naturfilm - manchmal wartet man vergeblich. Manchmal sind es aber auch unvorhergesehene Störungen, die zu Unmut führen. Am ersten Tag des Ansitzens auf Geier kamen nach fünf Stunden Wanderer vorbei. Die hatten eigentlich da gar nicht zu suchen, denn das Geier-Reservat darf eigentlich nur in Führungen betreten werden. Nach einer solche Stören kommen die Geier natürlich erst einmal nicht.

Ein wenig frustrierend war auch der letzte Ansitz am Niederrhein - dort drehen wir noch an einem Projekt über Wasservögel. Und eigentlich sollten die letzten Bilder mit der Highspeed-Kamera an einer kleinen Blänke, an einem kleinen Wassertümpel, aufgenommen werden. Badende Uferschnepfen oder im Schlamm stochernde Brachvögel, das war das Ziel. Im Tranzelt entwickelte sich eine Art Saunastimmung, und nach drei Stunden schauten die ersten Vögel kurz vorbei. Dann aber kam der Bauer mit seinem Geländewagen angefahren, und wenig später der Trecker, der die angrenzenden Wiesen mähte. 
Schade, damit war das ganze Sitzen und warten unter tropischen Bedingungen im Tranzelt umsonst gewesen. Doch als Tierfilmer weiß man eigentlich fast jeder Situation noch etwas Positives abzugewinnen: In der kleinen Blänke riefen auch Grasfrösche. Und so setzte sich Robin ans Ufer und fing in seiner Verzweiflung an zu quaken. Und alsbald stimmten die Frösche mit ein, einige kamen sogar herangeschwommen, um den seltsamen Konkurrenten zu begutachten. Und damit kamen sie auch in die Reichweite der Kamera...




Freitag, 14. Juni 2013

Schwarzstorch mit Bruterfolg

Vielleicht wird ja ein neues größeres Filmprojekt daraus - auf jede Fall haben wir diese Bilder aus einem Schwarzstorchhorst schon mal gedreht. Gebrauchen kann man sie immer mal :-))
Im Horst sitzt das Weibchen, passt auf die Jungen auf, schützt sie als lebender Regenschirm. Ab und zu schauen die drei Küken hoch. Sie sind noch in einen weichen, hellen Federflaum gehüllt, ihre Schnäbel sind noch gelb. Für uns ein Glücksfall, die seltenen und scheuen Tiere in diesem Stadium vor die Kamera zu bekommen.
Wir werden sie auf jeden Fall im Auge behalten...




Juwel im Anflug...

...oder: Der Sushi-Dienst ist da. Mit 200 Bildern in der Sekunde sieht der Anflug des Eisvogels auf seine Niströhre schon edel aus. Wir drehten die Szene mit einer Weitwinkeloptik aus nur 30 Zentimeter Entfernung. Vorher hatten wir ihn an die Anwesenheit der Kamera gewöhnt. Möglich wurde die Aufnahme allerdings nur durch eine spezielle Fernsteuerung und einen Kontrollmonitor aus 20 Meter Entfernung.