Über diesen Blog

Der Beruf als Tier- und Naturfilmer ist interessant und abenteuerlich. Und er bietet jede Menge kleiner Anekdoten und Geschichten. Die wollen wir hier erzählen. Und natürlich von unseren Projekten berichten. Viel Spaß dabei... Mehr unter www.robinjaehne.de

Donnerstag, 31. Januar 2013

Der Zugriff der Rotmilane

Zur Zeit läuft der Rechner Tag und Nacht, damit das ganze Filmmaterial aus der Schweiz eingelesen, vorgeschnitten und sortiert werden kann. Und dazu gehören auch sporadische Unterbrechungen der Nachtruhe, wenn er nächste Chip dran ist. Aber es hat sich gelohnt - hier eine kleine Bildergeschichte:

Zuerst sind die Bussarde da. Wenn sie unten fressen, wissen die Rotmilane, dass die Luft rein ist.

 Da ist auch schon der erste Rotmilan im Anflug. 

 Ein erfahrenes Tier: Der Milan hat auf Anhieb einen Fleischbrocken ergattert.

 Nicht immer ist ein Anflug ein Treffer, oft müssen die Tiere abdrehen um Kollisionen zu vermeiden.

 Im Hintergrund ist die große Zahl der Rotmilane zu sehen - hier überwintern bis zu 180 Stück.

 Immer wieder sind wir glücklich über unser Glück mit dem Wetter...

 Oft scheint es so, als würden die Milane schielen.

 Aus dem Bereich hinter der Kamera kommt ein Bussard und mischt sich in das Gedränge.

Manchmal kommen sich dann Rotmilane und Bussarde in die Quere - aber es bleibt bei kleinen Rempeleien.

Dienstag, 29. Januar 2013

Der Rotmilan-Tornado

Nach acht Stunden Fahrt kamen wir endlich an. Wir wollten den "Rotmilanfütterer von Littau" besuchen. Er heißt Ruedi Geisseler, ist pensionierter Landwirt und füttert seit 30 Jahren Rotmilane und andere Greife. Wie er dazu gekommen ist?
Sein Schlachter brachte ab und zu seinem Hund eine Kleinigkeit mit. Eines Tages kam ein Rotmilan geflogen und mopste dem Hund das Fleisch. Das war der Auftakt zur Fütterung. Rotmilane bilden im Winter dort, wo sie Futter finden, größere Gruppen. Das kann an einer offenen Deponie sein, an Luderplätzen oder dort, wo sie von Greifvogelfreunden versorgt werden. Früher fanden sie genug verendete Tiere und waren sogar in den Städten zuhause, wo sie genug Nahrung fanden. Das ist  auch einer der Gründe, warum sie in den Süden ziehen - sie finden bei uns nicht genug Nahrung im Winter.
Diese Rotmilanfütterung in Littau ist einzigartig. Wir wollten dieses Schauspiel filmen - als eine kleine Besonderheit für unseren Rotmilanfilm. Noch halten wir Ausschau nach den Tieren, die am frühen Morgen nach und nach in die Bäume rund um den Futterplatz einschweben.

Foto: Ralf Pieper
Pünktlich um 9 Uhr bringt Ruedi Geisseler zwei große Eimer Fleischstücke auf eine Obstwiese hinter seinem Haus. Und dann sind sie da. Oben schweben an die 100 Rotmilane und holen sich in rasanten Sturzflügen die Fleischstückchen. Sie kreisen umeinander - es sieht fast aus wie ein Tornado aus Greifvögeln.  Unten sitzen die Bussarde, speisen am Boden - und manchmal treten sie auch in die hier versteckten Kameras. Das kleine Filmchen ist Rohmaterial, nicht geschnitten oder verändert.


Nun wollen wir noch mit der Hochgeschwindigkeitskamera filmen - wenn uns das gelingt, werden wir davon auch noch eine Kostprobe zeigen...

Sonntag, 27. Januar 2013

Loch im Kat...

Der Rohschnitt des Rotmilanfilmes ist fast fertig. Aber zwei kleine Szenen fehlen noch - gewissermaßen letzte Schmankerl, welche den Film abrunden sollen. Dazu fuhren wir in die Schweiz, weil es da einen pensionierten Landwirt gibt, der Rotmilane füttert. Bis zu 150 der Vögel kommen bei ihm zum Frühstück - und das wollten wir noch mit der Kamera einfangen.
Allerdings gab unser Expeditionsfahrzeug in der letzten Zeit einen recht sonoren Klang von sich. Also war ein kleiner Aufenthalt in der Werkstatt fällig. Grund des Übels: Ein paar Löcher im Kat - und da war einfach nichts mehr zu schweißen - das war bereits mehrfach mit Erfolg geschehen. Und weil es so schön war und auch einige weitere Teile arg vom Zahn der zeit in Mitleidenschaft gezogen worden waren, gab es für den guten alten Geländewagen einen komplett neuen Auspuff. Und weil so etwas nicht gerade günstig ist, muss das Objektiv, das unsere Ausrüstung ergänzen soll, noch ein bischen warten. 
Dafür konnten wir fast unhörbar in die Schweiz gleiten - und das wir da erlebten, davon werden wir in den nächsten Tagen hier berichten ...


Sonntag, 20. Januar 2013

Winteraufnahmen ganz nebenher...


Machmal brauchen wir für unsere Filme Bilder von den ganz normalen Tieren. Von denen, die jeder kennt. Tiere, von denen man vielleicht meint, sie seien oft genug gefilmt, fotografiert oder geknipst worden. Doch gerade diese Tiere bieten oft  Verhaltensweisen, die eben nicht so bekannt sind. Und wenn wir sie aufnehmen bei "ganz normalen" Tätigkeiten, wie der winterlichen Futtersuche, dann versuchen wir Perspektiven zu wählen, die es sonst nicht gibt. 



Und besonders schön ist es, wenn diese Aufnahmen auch noch vom Schnittplatz aus entstehen können. Wir haben einfach eine Übertragungvon der Kamera draußen auf einen Monitor und können von dort aus auch die Kamera auslösen. Eine nette Abwechslung bei der Schnittarbeit am Rotmilanfilm, bei dem wir jetzt noch an vielen kleinen Details feilen. 
Diesmal fingen wir Amselweibchen und Rotkehlchen auf den Chip ein - die kleinen Vögelchen plustern sich bei der Kälte auf, dass sie fast genauso rund aussehen, wie der Apfel, den wir ihnen hingelegt haben. Durch das Aufplustern sind sie noch besser isoliert durch die Luft zwischen den Federn und als kleine Kugeln stahlen sie ein wenigsten kostbare Wärme in die Umgebung ab.

 


Samstag, 19. Januar 2013

Durchstarten im Schnee

Jetzt hat es endlich geklappt: Für unser Filmprojekt über das Uferschnepfenprojekt Hetter im Kreis Kleve am Niederrhein haben wir die ersten Winteraufnahmen mit Schnee gedreht. Wobei die Fahrtzeit an diesem Tag genauso lang war wie die Zeit zum Filmen. Ein wahrer Höllenritt über teils kaum geräumte Autobahnen, auf denen sommerbereifte LKW's schlingernd links überholen...
Dafür hatten wir eine schöne Filmausbeute - wie die durchstartenden Bläß- sowie ein paar Grau- und Nonnengänse, die sich hier in der Winterzeit einfinden um zu grasen. Eingefangen wurden sie mit unserer Zeitlupenkamera, sozusagen ein Ballett der Lüfte...


Montag, 7. Januar 2013

Löten für den Seeadler...

Was bei den Rot- und Schwarzmilanen klappte, sollte auch bei den Seeadlern funktionieren. Unsere Kollegen Svenja und Ralph Schieke von MacroTele-Flm drehen zur Zeit für die ARD-Reihe "Erlebnis Erde" in der Serie "Wildes Deutschland" zwei 45-Minüter über die Elbe. Darin soll auch die Kinderstube der Seeadler aus nächster Nähe zu sehen sein. Und weil wir noch einen Greifvogel-Film planen (das ist natürlich noch streng geheim) taten wir uns zusammen. 
Wir haben gelötet, gefeilt, gebort und unter Strom gesetzt. Jetzt läßt sich eine Kamera in dem Kasten über ein Kabel fern steuern. Ralph Schieke hat die Arbeiten dokumentiert - wie man sieht, sind wir mit viel Spaß bei der Sache :-))
Jetzt muss nur noch der Adler mitspielen...


Wenn jemand sehen will, wie es nachher funktioniert, der sollte mal in unseren Trailer für den Rotmilanfilm hereinschauen:


Mittwoch, 2. Januar 2013

Feuriger Jahresabschluss

Am lippischen Himmel gab es am 29. Dezember einen ganz eigenen feurigen Jahresabschluss: Ein Abendrot der Sonderklasse. Oft kommt es ja vor, dass gerade dann, wenn ein besonders schönes Motiv gefunden ist, das Abend- oder Morgenrot schon wieder abklingt. Aber diesmal waren wir schnell genug auf einer kleiner Hügel, von dem wir eine gute Sicht hatten. Es entstanden 20 Sekunden Zeitraffer, die sicher den Eingang in den ein- oder anderen Film finden werden.


So ein Abendrot entsteht, wenn die Sonnenstrahlen einen langen Weg durch die Atmosphäre zurücklegen müssen, also bei tiefem Sonnenstand. In der Lufthülle der Erde wird der blaue Anteil im Sonnenlicht stark gestreut. Sonnenlicht minus blau ergibt rot. Verstärkt wird der Effekt, wenn feuchte Luft mit im Spiel ist. Das übrig gebliebene rote Sonnenlicht läßt die Wolken aufglühen. 
Viel romantischer ist jedoch eine andere Erklärung: Die Egel backen Plätzchen....
Wir wünschen hiermit allen Freunden und Mitstreitern ein gutes Jahr 2013!