Über diesen Blog

Der Beruf als Tier- und Naturfilmer ist interessant und abenteuerlich. Und er bietet jede Menge kleiner Anekdoten und Geschichten. Die wollen wir hier erzählen. Und natürlich von unseren Projekten berichten. Viel Spaß dabei... Mehr unter www.robinjaehne.de

Mittwoch, 30. September 2015

Mondfinsternis und Nebel

Medial war ja im Vorfeld jede Menge Wirbel um die totale Mondfinsternis in den Morgenstunden des 28. September gemacht worden. Da war vom Blutmond die Rede - ein herrlich gruseliges Schlagwort. Dabei ist das ganz normal. Sind viele Wolken und beispielsweise Vulkanasche in der Erdatmosphäre, dann gibt es viel Streulicht - so wie sich ein Autoscheinwerfer im Nebel auch das Licht weiter streut. Dann färbt sich der dunkle Teil des Mondes ocker und rötlich. Ist die Atmosphäre klar, gibts nicht so viel Streulicht und die Mondfinsternis ist deutlich dunkler.
Für eine Mondfinsterniszeitraffer (sowas kann man im Naturfilm immer mal wieder gebrauchen) hatte ich die Bockwindmühe im LWL-Freilichtmuseum Detmold als Vordergrundmotiv ausgesucht - übrigens ein wirklich sehenswertes Museum.
Leider kam während der Totalität Nebel aus - und schon vorher beschlugen die Objektive immer wieder. Deswegen wird demnächst in der Werkstatt dann eine Objektivheizung entstehen - damit der Blick auch in feuchten Nächten klar bleibt....

Die Mofi im Zeitraffer...

...sie endete als Mofi im Nebel!

Samstag, 12. September 2015

Schwarzstorch auf Regenwurmjagd

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen - so heißt es. Das trifft auch für Schwarzstörche und Filmer zu. Mit ein wenig Glück gelangen nun ein paar weitere Aufnahmen für unseren Schwarzstorchfilm. Ein junger Storch ist auf einer Wiese unterwegs, um Regenwürmer zu sammeln. Glücklicherweise braucht er da so einige, dass er doch mehr als eine Stunde unterwegs war. 
Mühsam für den Filmer: Denn hier gab es keine Deckung. Doch nach und nach kamen sich Kamera und Storch näher, schließlich zeigte der Storch in drei Metern Entfernung Komfortverhalten, putzte sich und döste. Das ist das beste Kompliment für einen Naturfilmer  denn dann ist klar: Man stört hier nicht. Nach den vielen Rückschlägen bei dem Schwarzstorchfilm (unter anderem durften wir an einigen idealen Horsten nicht drehen - trotz unserer besonderen Technik) waren diese zwei Stunden Filmpirsch wieder einmal eine Sternstunde des Tierfilmerberufs, an das wir lange zurückdenken werden.

Freitag, 11. September 2015

Expedition Oman: In der Wüste

Bald steht schon die dritte Expedition auf dem Terminkalender - da wird es Zeit, hier von einem ganz besonderen Dreh der letzten Tour in den Oman zu berichten. Ziel war nämlich die Wüste - und besonders ein Drohnenflug über die Dünenkämme stand ganz oben auf der Wunschliste. Doch zunächst ging es durch die Berge und dabei gab einige Schauer und ganz besondere Lichteffekte: 

Die Luftfeuchtigkeit läßt die Sonnenstrahlen sichtbar werden...

Fast scheint es so, als stände da eine große Gestalt mit einem Umhang 
Nach stundenlanger Fahrt durch Geröllwüste, mit teilweisen bizarren Felsformationen erreichten wir schließlich die Ausläufer der Sanddünen. An einer Stelle standen noch ein paar spärlich Bäume - dann tauchten wir ein in das Meer aus Sand. 
Eine Herausforderung waren dann die Luftaufnahmen. Bei der letzten passierte es: Die Akkuspannung des Fluggerätes sank wegen Hitze und einem Höhenwind, gegen den die Drohne zu kämpfen hatte, schneller ab als gedacht. Und dann war der der Dünenkamm im Weg. Zum Glück gelang es, die Drohne nahe dem Kamm "in den Sand zu setzen". Doch die Rückholaktion war für Kameraassistent Mark Schäferjohann eine Herausforderung. Denn der Sand war nicht nur heiß, sondern auch sehr rutschig - aufwärts ging es nach dem Motto "zwei Schritte vorwärts und anderthalb zurück". Eine kräftezehrende Prozedur. Doch Mark hat es geschafft - Danke Mark!

Ein bizarrer Fels: Für die luftige Perspektive auf ihn wird die Drohne flugfertig gemacht.

Ein paar spärliche Bäume, dann beginnen die Dünen
Wüstendreh
Und dann war da noch....
... der herrliche Wüstensternenhimmel. Einfach prachtvoll - und sicher ein "must" auf der To-do-Liste einer zukünftigen Expedition...

Die Lichter stammen von Ölförderanlagen

Sehr schön zu erkennen: Das Zentrum der Milchstraße

Donnerstag, 10. September 2015

Fotografisches Nordlicht über Detmold...

Normalerweise muss ein Filmer, der ein Nordlicht filmen will, nach Skandinavien fahren. Oder Island. Doch manchmal kommt es auch dem Filmer entgegen. So in der vergangenen Nacht. Gegen Mitternacht leuchtete am Horiziont über dem lippischen Detmold kurz ein fotografischen Nordlicht auf. Ein fotografisches Nordlicht ist für den normalen Beobachter unsichtbar, erst auf etwas länger belichteten Fotos wird es sichtbar. Das Flackern des Lichtes reichte gerade aus, um eine 9-Sekunden Zeitraffer zu drehen.


Mittwoch, 9. September 2015

Expedition Oman: Im Auge des Falken

Zum zweiten Dreh im Oman kam ein neuer Kameraassistent mit: Mark Schäferjohann. Gleich blieben allerdings die Schwierigkeiten mit dem Zoll bei der Einreise: zum Glück fanden die Beamten nach einiger Zeit das Schreiben, dass uns die Mitnahme der Kameras ermöglichte. Und das Glück hielt an - wir konnten auf den Inseln atemberaubende Bilder von einer Vogelkolonie und von einem ganz besonderen Falken machen: Der Schieferfalke wartet mit der Brut, denn er versorgt seine Jungen mit Zugvögeln, die vorbei kommen, als Beute. Und deswegen fängt er ein wenig später an zu brüten als andere Vögel. Dank unserer bewährten Funksteuerung konnten wir hautnah bei der Brut dabei sein.

Unser Filmlager: Hinter dem Sonnenschutz sitzen wir an der Steuerung. Im Hintergrund präparierter Mark Schäferjohann die Ausrüstung.
In der kleinen Felsengrotten wird die Kamerasteuerung aktiviert.
Blick ins Falkennest: Die so nah war noch niemand bei der Brut dabei.
Ein Schluck Mineralwasser zum Geburtstag: Trotz schattenspendendem Sonnensegel ist es hier 45 Grad warm, die Luftfeuchtigkeit hoch, sodass das Hemd niemals trocken wird.

Sonntag, 6. September 2015

Expedition Oman: In den Bergen

Interessant waren die Dreharbeiten in den omanischen Bergen: Hier hatten wir nicht nur Jebel Shams, den omanischen Grand Canyon, sondern auch einige heftige Schauer und Gewitter vor der Kamera. Die Dreharbeiten in einem Wadi, einem normalerweise leeren Flusslauf, mussten wir aus Sicherheitsgründen unterbrechen, weil nach so einem Berggewitter sich dort schnell ein reißender Strom bilden kann. Auch das haben wir erlebt, allerdings aus sicherer Entfernung. Und es gab Luftaufnahmen von der ehemaligen Hauptstadt Nizwa. Dort steht ein altes Fort - eine der Sehenswüdrigkeiten der Stadt...

Wilde Landschaft: Die omanischen Berge
Angenehme Dreharbeiten: Hier ist es nur 30 Grad...

Am großen Canyon Jebal Shams: Vorn unser Produzent Henning Schwarze von INTEWO

Die große Schlucht von "innen": Hier sollte man nicht bleiben, wenn es oben ordentlich regnet

Luftaufnahmen am alten Fort in Nizwa

In einer Oasenstadt in den Bergen

Donnerstag, 3. September 2015

Expedition Oman: Die ersten Tage

Wie immer verfolgen wir mehrere Filmprojekte. Eines davon führt uns in den Oman, später noch nach Äthiopien und Madagaskar. Über ein paar Erlebnisse werden wir hier berichten.
Die erste Tour in den Oman liegt nun schon ein paar Wochen zurück, aber erst jetzt ist das entstandene Material gesichtet. Nach der Landung blieben aufgrund einer neuen Bestimmung erst einmal zwei unserer Kameras im Zoll hängen - zum Glück hatten wir sie zwei Tage später wieder. Bei einer Bootsfahrt passierte es dann: Eine der Hauptkameras bekam einen Wasserspritzer ab und stellte daraufhin die Funktion ein. Erst nach der Reise wurde klar: Das Salzwasser hatte sich quer durch den Elektronikblock gefressen.
So weit erste Pleiten Pech und Pannen - hier jetzt eine paar fotografische Eindrücke.

Dreh auf einer Insel, ein Naturschutzgebiet mitten im persischen Golf: Mit von der Partie ist Kameraassistent Ralf Pieper, ihm sind die Fotos zu verdanken.

Sieht idyllisch aus: Die Inselt wirkt auf den ersten Blick paradiesisch - wenn es nur nicht so heiß wäre. Der omanische Sommer hat schon mal 45 bis 50 Grad.
Morgenstimmung: Es sind 35 Grad, viel kühler war es in der Nacht nicht, das Shirt bleibt nass vom Schweiß.


Inseldreh: Sonnenschutz ist angesagt - zumindest in den ersten Tagen.
Wir machten hier zahlreiche interessate Entdecken - davon berichten wir dann später....